Ortrud erfüllt sich Ihren Traum und erkundet Hamburg zu Fuß
Geschrieben von Ortrud am 17.04.2017
Allein verreist •
im März 2017 • relexa hotel Hamburg
Mein Reisebericht
Als kleines Mädchen träumte ich von einer elektrischen Eisenbahn - ich bekam keine! Ich bin 55 Jahre alt und damals hieß es noch "Das ist nichts für Mädchen". Nun gut: ich habe einen großen Bruder - aber der interessierte sich nicht für Eisenbahnen. Und so stand ich immer wieder traurig vor elektrischen Eisenbahnen und sah die Landschaften und Züge fahren.
Mit 30 Jahren habe ich mir den Traum einer Eisenbahn erfüllt - in bescheidenem Rahmen, aber immerhin. Besonders gefiel mir die Stadt- und Landschaftsgestaltung: die Würstchenbude am Bahnhofsvorplatz, den Kinderspielplatz neben der Kneipe, damit sie beim Frühschoppen nicht stören, die Brautkutsche vor der Kirche... das reale Leben in klein.
Eine Italienreise nach Hamburg
Im Jahr 2009 verschlug es mich auf Geschäftsreise nach Hamburg - ich hörte vom Miniaturwunderland - und ich überzeugte meinen Kollegen den Abend dort zu verbringen - anfangs war er etwas widerspenstig, denn er träumte vom Schnitzel, aber das gibt es ja schließlich überall. Er kam mit und war begeistert. Begeistert abonnierte ich den Newsletter des Wunderlands und erfuhr: Italien, mein über alles geliebtes Reiseland, wird gebaut - und Hurra: Ende 2016 war es fertig. Und so wünschte ich mir zum Geburtstag im Januar Geld für eine Italienreise nach Hamburg. Und natürlich wollte ich auch ein bisschen von Hamburg sehen.
Bei der Hotelsuche stieß ich auf das relexa Bellevue Hamburg - die Lage, die Homepage: alles sprach mich an und ich buchte das Arrangement"Über den Dächern". Voller Vorfreude fieberte ich dem Reisetag entgegen und am 26.03. ging es los. Ich reise viel alleine und war erstaunt: das relexa Bellevue hat noch Einzelzimmer? Meist erhält Frau ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung. Na, wo werden die mich wohl hin verfrachten? Nein verfrachtet wird Frau in diesem Hotel nicht - ich erhielt ein großes, geräumiges, freundliches Zimmer - zum Innenhof, wo es himmlisch ruhig ist.
Am nächsten Tag wollte ich Hamburg entdecken - soweit die Füße tragen. Und sie trugen weit: 25.000 Schritte.
Große Entdeckertour durch Hamburg bei "azzurro" Himmel
Bei azzurro Himmel und Sonnenschein wanderte ich entlang der Außenalster und der Binnenalster zu den Landungsbrücken. Von dort durch den alten Elbtunnel, um auf der anderen Seite die Skyline von Hamburg zu bewundern. Wieder zurück und zur Besichtigung der Rickmer Rickmers - hier wurden meine Träume von der romantischen Windjammerzeit geerdet - ein Film über das reale Leben an Bord sagte mir: uff, das war ja schon anstrengend! Weiter ging es zur Plaza der Elbphilharmonie den grandiosen Blick genießen. Und weiter zum Michel - vor lauter Hamburg Euphorie übersah ich den Aufzug und stieg die Treppen hoch. Ein Blick, der die Größe der Stadt zeigt, den Verlauf der Elbe, den Hafen - ach ja, ich mag es eine Stadt von oben zu sehen. Wieder unten angekommen besichtigte ich noch die Krypta - ja und dann trugen mich die langsam etwas müden Füße zurück zum relexa Bellevue, wo mich im Restaurant "Unter Deck" in maritimer Atmosphäre ein super leckeres Dreigänge Menu erwartete.
Das Miniaturwunderland- Ein Platz zum Staunen für Groß und Klein!
Am nächsten Tag ging es wieder bei italienischem Wetter los: Ziel Miniaturwunderland. Dank vorreservierten Ticket ohne Warteschlange rein - und als Erstes nach Italien: Wow: stehe ich wirklich in Hamburg? Oder bin ich in Italien?
Mit einer kaum vorstellbaren Liebe zum Detail wurde Italien gebaut. Rom: präzise die Figuren auf den Kolonnaden des Petersplatzes, die Fontana di Trevi, ein Unfall vor dem Nationaldenkmal, das Forum Romanum, das Colloseum, die Wäscheleine auf der Dachterrasse... wer Rom kennt, denkt: Ja, so sieht es aus.
Weiter geht es zu den bunten Häuser der Cinque Terre und zur Amalfi Küste. Pompji ist dabei - und sogar das Mosaik "Cave Canem" aus dem Haus des Tragödiendichters ist winzig klein und klar erkennbar nachgebaut. Ebenso die Wandmosaike im typischen Pompeji Rot. Da fehlen fast die Worte. Alle 15 Minuten wird es Nacht - und jede Nacht bricht der Vesus aus. Mit leichtem Grollen und ein wenig Gestank kündigt sich der Ausbruch an - und auf dem Höhepunkt fährt ein Zug über die Hochbrücke. Und schmunzelnd dachte ich: ja auch heute würde keiner dies bezaubernde Fleckchen Erde freiwillig verlassen!
Aber es gibt viel mehr als Italien: wer einmal den Airport Knuffingen erlebt hat, wo das Personal nie streikt, möchte nur noch von hier fliegen. Der Gran Canyon und Las Vergas sind im Nu erreicht. Das Wunderland lüftet auch das Geheimnis, wie die Elbphilharmonie von innen aussieht.
Natürlich gibt es auch Hamburg in klein, Neuschwanstein darf nicht fehlen. Etwas weiter in der Schneelandschaft ruckelt der fliegende Holländer um die Eisberge. An vielen Stellen gibt es Knöpfchen - drückt man diese, setzt sich auf der Fläche etwas in Bewegung: das Ballett "Romeo und Julia", oder die Ritterspiele, oder, oder, oder. Es gibt soviel auf kleinstem Raum zu sehen, es lässt sich in einem Besuch gar nicht aufnehmen. Und wenn es alle 15 Minuten Nacht wird, sieht das Wunderland wieder ganz anders aus - illuminiert, bunt, angestrahlt.
Ich bin dreimal rund herum gegangen, und habe jedes Mal Neues entdeckt und weiß genau - alles habe ich immer noch nicht gesehen. Es ist ein wunderbares Fleckchen Erde für Alle: Staunend stehen Alt und Jung nebeneinander und zeigen sich gegenseitig die vielen Kleinigkeiten, die alleine gar nicht alle entdeckt werden können. Mich fasziniert diese Liebe zum Detail, den Situationen aus dem Leben wie die Schlange vor der Damentoilette, das Liebespaar im Gebüsch, die Demonstration und vieles mehr. Ich muss da wieder hin.
Träumen vom Wiederkommen
Der nächste Tag war schon der Abreisetag - bei einem freundlichen Nieselgrau bewunderte ich noch die Aussicht von der Dachterrasse des relexa Bellevue Hamburg, ehe es losging.
Ich weiß genau: ich komme wieder, wieder in diese schöne Stadt, wo es noch viel mehr zu entdecken gibt. Wieder ins Miniaturwunderland. Und wieder in dieses wunderbare Hotel mit dem freundlichen Personal, dem fantastischen Frühstück, das Frau bestens gestärkt die Stadt zu Fuß erlaufen kann. Und wieder kann ich sagen, wenn ich gefragt werde: was wünschst Du Dir? Einen Zuschuss für meine Reise nach Hamburg. Und wieder kann ich träumen: vom Wiederkommen.
Meine Geheimtipps in Hamburg
- Der Weg durch den alten Elbtunnel und die Skyline von Hamburg
- Das Cafe im 2. Stock der Elbphilharmonie, wo man sein Essen mitnehmen kann und draußen sitzt mit Blick über den Hafen
- Das Miniaturwunderland