Zweite Heimat

Da mein Sohn der Liebe wegen nach Hamburg umgesiedelt ist, habe ich ihn öfters besucht. Die unterschiedlichen Hotels, die ich aus diesem Anlass gebucht hatte, waren alle okay, haben mich aber nicht nachhaltig beeindruckt. 

St. Georg ist einfach `ne Wucht

Diesmal sollte es also das relexa Hotel Bellevue sein. Allein schon die Lage an der Alster und der 10-minütige Fußweg vom Hauptbahnhof durch die „Lange Reihe“ haben es mir angetan. Dieser Stadtteil St. Georg ist einfach `ne Wucht. Kneipen, Bars, Restaurants in Hülle und Fülle gibt es dort, und ein buntes, munteres und internationales Völkchen lässt jeden so sein, wie jeder nun mal ist. Das gefällt mir!

Da war es also: das altehrwürdige Bellevue. Man sah ihm bereits von außen an, dass es einst ein prachtvoller Bau gewesen ist, der nun etwas in die Jahre gekommen ist. Wie schön! Das passt zu mir. Schließlich bin ich ja auch in die Jahre gekommen.

Herzlicher Empfang und Menschlichkeit im Mittelpunkt

Der Empfang war sehr freundlich – nahezu herzlich, was bei dem verhaltenen Temperament der Menschen aus dem Norden eher seltener vorkommt. 

Mein Einzelzimmer war blitzsauber, irritierte mich aber zunächst dadurch, dass es mit moderneren Möbeln und einem massiven Heizkörper mit abgesplittertem Lack aufwartete. Den Fernseher konnte man vom Bett nur sehen, wenn man den Kopf zur Seite drehte. Eine Nachttischlampe gab es nicht, dafür ausreichend Deckenbeleuchtung, die man am Fußende des Bettes ausschalten konnte. Der Blick aus dem Fenster auf die Alster, der große Balkon, das hochwertig renovierte Badezimmer und meine erste Nacht in einem wirklich sehr guten Bett, waren jedoch mehr als erfreulich. Zudem stelle ich Ansprüche ohnehin mehr an Menschen, als an Gegenständliches. 

Ein Urlaub ganz nach meinen Bedürfnissen

Eine Steigerung meiner Freude stellte das umfangreiche Frühstücksbuffet dar. Frühstückszeiten am Wochenende bis 12.00 h und unter der Woche bis 11.00 h! Das hat sich jemand ausgedacht, den ich zu den Menschenfreunden zählen möchte.

Ein weiteres Highlight war die „verkehrte Welt“ der Zimmerreinigung. Nicht der Gast hatte sich nach den Reinigungszeiten zu richten, sondern die Reinigungszeiten nach dem Gast. Will sagen: es fand erst dann eine Reinigung statt, wenn diese vom Gast geordert wurde. Während meines Aufenthalts von drei Tagen habe ich kein einziges Mal die Zimmerreinigung bemüht. Ich bitte Sie – schließlich bin ich ein reinlicher Mensch!

Begeisterung in all ihren Facetten: Der besondere Blick auf die Alster und eine entspannte Abreise

Im moderaten Preis enthalten war ein Besuch auf dem Panoramadach des Hauses mit einem Glas Prosecco. Ein freundlicher Azubi im letzten Lehrjahr geleitete uns nach oben, zunächst mit dem Fahrstuhl, danach noch über zwei Hühnerleitern. Mein defektes Knie hat aufgemuckt, aber bei dem prachtvollen Blick bei blauem Himmel und Sonnenschein vom Dach des Hotels über die Alster und Umgebung hat selbst das Knie vor Begeisterung Ruhe gegeben. Welches Haus kann so etwas bieten!

Ein weiteres erfreuliches Detail fand an meinem Abreisetag statt. Eigentlich musste bis 11.00 h ausgecheckt werden, mein Zug fuhr jedoch erst um 12.50 h. Also durfte ich mich noch bis 12.00 h im Zimmer aufhalten und in Ruhe nach dem Frühstück einpacken. Gastorientierter geht es nicht.

➔ Fazit: nach diversen Besuchen in anderen Hotels habe ich nun endlich im relexa Hotel Bellevue Hamburg meine „zweite Heimat“ gefunden, wenn ich wieder meinen Sohn besuche.

Meine Geheimtipps

• Der Bummel durch das vorweihnachtlich beleuchtete und geschmückte Hamburg ist wunderschön. Ein Besuch auf dem Sankta Pauli Weihnachtsmarkt ist ein Muss.
• Ein kulinarisches Erlebnis ist eine Peking Ente im "Dim Sum Haus" am Hauptbahnhof oder im
  "Anleger 1870", Wintertags speisen im beheizten Glashaus (spanische Treppe).
• Den "Absacker" nimmt man gerne irgendwo auf der Langen Reihe. Auswahl gibt es reichlich und wer die Wahl hat, hat die Qual. Bei Neumann`s, in der Nähe des Hotels, gibt es eine umfangreiche Weinkarte aber auch leckere Schnitzelgerichte.
• Opernfreunde sind in der Hamburger Staatsoper gut aufgehoben. Sehr gute Akustik und tolle Stimmen!